....zu der Liebe zu den Bonsais passt natürlich auch eine Begeisterung für das hier:

"Japanoiserien"
die japanischen Gärten in Augsburg & München
& das japanisches Teehaus München


 

 
Augsburg: der japanische Garten (1984) im botanischen Garten

Die japanischen Partnerstädte Augsburgs, Amagasaki und Nagahama schenkten 1984 zum 25-jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft mit der 2000-jährigen Lechstadt dieser einen Japangarten - dies schlug sich in einer Anlage nieder, die europäischen Rang hat und eine der bedeutensten japanischen Gartenschöpfungen außerhalb Japans ist.
Der Architekt des Gartens, Yoshikuni Araki; orientierte sich dabei an Vorbildern aus Japans Kaiserstadt Kyoto.
Da Augsburg mit dem "Rudolf-Diesel-Gedächtnishain" bereits seit 1957 über einen japanischen Steingarten verfügte - der damals geschaffenen Kontakt war auch mit verantwortlich für das Zustandekommen der Städtepartnerschaften -  wurde für den Botanischen Garten Augsburg ein „Teichgarten“ geschaffen. Ein für unsere "europäisch geschulten" Augen ungewohnter Blickfang ist auch hier, wie im Steingarten, die Anordnung der Steine. Ein kunstvoll gestalteter Wasserlauf über Steine und Stufen hinweg erfreut in jeder Jahreszeit, wassergefüllt - oder im Herbst „nur“ als Kiesellauf - Augen und Seele. Ruhe und Harmonie sendet dieser Ort aus und man kann hier an besucherarmen Tagen durchaus ins meditieren kommen.

Der japanische Architekt beschrieb die Bedeutung des Gartens so:
"Es soll ein Garten sein, der von den Bürgern geliebt wird, und wo sie ihre innere Ruhe finden.
Es soll zugleich ein Gespräch mit der japanischen Kultur ermöglichen.
"





















Augsburg: der japanische Steingarten "Rudolf-Diesel-Gedächtnishain" (1957)

Nach einem Besuch bei MAN am 1. und 2. April 1953 hatte der japanische Großindustrielle Magokichi Yamaoka, der Gründer und
CEO von Yanmar Diesel Engines, die Idee, ein Monument zu Ehren Rudolf Diesels - den er sehr bewunderte - errichten zu lassen.
Während der 60-Jahr-Feier anlässlich des Erfindung des Dieselmotors 1957 wurde der Hain, mit seinen großen, bis zu zwei
Meter hohen  Felsblöcken - die dazu vom japanischen Fluss Inagawa nach Augsburg transportiert wurden - von
ihm in einem großen Festakt, unter Anwesenheit des damaligen Bundespräsidenten und des Bundeswirtschaftsministers, eingeweiht.
Der "Rudolf-Diesel-Gedächtnishain" dürfte somit einer der ältesten Japangärten in Deutschland sein
.







München: das japanische Teehaus im englischen Garten (1972)

Anlässlich der olympische Sommerspiele 1972 und der seitdem bestehenden Städtepartnerschaft mit Sapporo,
dem Austragungsort der Winterspiele, wurden am Südende des Englischen Gartens gleich hinter dem „Haus der Kunst“ auf
einer 1969 errichteten kleinen Insel (im dort zu einem kleinen See ausgeweiteten Schwabinger Bach) ein japanisches
Teehaus und ein kleiner japanischer Garten erschaffen. In diesem Teehaus wird regelmäßig die traditionelle japanische
Teezeremonie abgehalten denn Soshitsu Sen, der Grossmeister der Urasenke Teeschule aus Kyoto schenkte dieses
Teehaus dem Freistaat Bayern verbunden mit der Auflage, daß dort die japanische Teezeremonie unterrichtet und vorgeführt wird.
Wann diese stattfindet und wie man teilnehmen kann erfährt man auf der Webseite
(http://www.urasenke-muenchen.de/)
des Vereins, der das Teehaus seit damals betreibt.





München: der japanische Garten im Westpark (1983)

Zur "IGA", der internationalen Gartenbauausstellung, 1983 wurde in München ein weiterer japanische Garten mit der Hilfe
der Partnerstadt Sapporo angelegt. Dieser beinhaltet verschiedener Elemente aus der Tradition japanischer Gärten - dem
aristokratischen Teich-Insel-Garten, dem Meditationsgarten und dem Garten für die Teezeremonie - wie
sie in der frühen Heian-Zeit (etwa um das Jahr 800 unserer Zeitrechnung)entwickelt wurden. Diese Elemente wurden hier im Westpark zu einer Einheit verschmolzen. Wesentliche Elemente des Gartens sind ein flacher Teich mit einer Terrasse, ein Steg zu einer
Aussichtsplattform und ein stilisierter Tee-Pavillon. Dazu wurden einzelne aus Japan importierte Steinlaternen und -becken platziert.
Um den Teich wurden Felsen - die von den Gärtnern aus Sapporo im Münchner Umfeld bis nach Tirol hinein gesucht
worden waren - gruppiert, um eine zerklüftete Landschaft darzustellen, darin wurden teils japanische Baumarten, aber auch einheimische Kiefern gesetzt. Die Bäume wurden nämlich nicht nur danach ausgewählt, ob sie in einem traditionellen japanischen Garten vorkommen, sondern ob sie in ihrer Wuchsform ein dem japanischen Garten entsprechendes Prinzip in München darstellen können. Das hat so gut
funktioniert und der Japanische Garten im Westpark ist von den Münchnern so gut angenommen worden
dass er auch nach dem Ende der IGA bestehen blieb.
Leider ist dieser Garten offen und jederzeit zugänglich und wahrscheinlich auch daher arg verwahrlost und dazu sehr ungepflegt (Sommer 2013) - ein Japangarten braucht ständige Pflege und die Lage im Westpark mit seinen grillenden und joggenden "Gebrauchspublikum" ist anscheinend nicht unbedingt der Idee eines japanischen Garten zuträglich. Der nebenanliegende chinesische Garten ist, dank Mauer und Tor, das abends verschlossen wird -trotz dieser offensichtlich unzureichenden Pflege - daher besser erhalten..

















 

 


 







 
     

 

 

 

 

 

 

 

 



 



 
     
     
     
     

 

Henning Müller - Rech
Waisenhausstr. 57
80637 München
Tel.: 089/ 157 88 73
Mobil: 0171/88 58 950
e-Mail: mueller-rech.muenchen@gmx.de