Katzenausstellungen

Katzenausstellungen sind immer ein Punkt, der gerne kontrovers diskutiert wird. Anscheinend gibt es nur „Aussteller“ und „Nicht-Aussteller“.Und keine Brücke dazwischen. Und trotzdem hier ein paar Worte dazu:

Zuchtanfänger entscheiden oft  lediglich zwischen „gefällt mir“ und „gefällt mir nicht“ wissen aber nicht,  warum. Sie haben oft noch kein Auge für die gewissen Merkmale und wie diese bei einer typvollen Maine Coon aussehen sollten. Man kann manchen Leuten zehn Fotos von  Maine Coons zeigen - und dabei ist dreimal eine Extremtyp-Katze: zwei Mal hört man "igitt" und einmal "oh ein Traum“! Das mit dem Typ lernt man schon als Anfänger verhältnismäßig schnell. Aber zwischen bewusster Beurteilung der Katze und einem "Look" nachrennen ohne zu wissen was es eigentlich ist, was einem daran gefällt, ist nochmal ein Unterschied. Und vor allem dann noch zu überlegen was phänotypisch, also optisch, nun zu der eigenen Katze passt. Und dann weiss man natürlich als Anfänger auch noch nicht, wie man den geschriebenen Standard an der Katze interpretiert beziehungsweise wie das denn nun in der Praxis aussehen soll, was da so schön geschrieben steht.

Wo nun also haben sie genug Anschauungsmaterial um auch zusammen mit jemandem der erfahrener ist einmal über den
Typ von Katzen zu diskutieren - auf einer Show.


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Denn, dass Ausstellungen ein wichtiger und integraler Bestandteil des Züchtens an sich sind, eine Möglichkeit festzustellen "wie gut ist meine Katze"
muss man unbedingt betonen: nur über eine Ausstellung, nur über die direkten Vergleich mit der Konkurrenz gleichen Alters, gleichen Geschlechts und gleicher Farbe kann ich erkennen, ob ich noch „nahe am Standard“ züchte oder ob wir, ohne es zu merken davon abgekommen sind.
Denn: die eigenen Katzen sind immer die schönsten.
Nicht betonen hingegen muss man, dass es auch "sauviel Spass" machen kann auszustellen. Wenn man erst mal ein paar Leute, Mitaussteller, kennt und Freunde gefunden hat. Und auch, dass es schön sein kann zu gewinnen. Auch Züchter sind eitel;)

Auch erwähnen muss ich, dass es für die meisten Katzen keineswegs eine Qual ist, auf einer Ausstellung zu sein. Wenn eine unserer Katzen das nicht mag, dann muss sie auch nicht – zumindest dann, wenn sie die Mindestanforderung, die ich an ein Zuchttier stelle, also  von drei verschiedenen Richtern auf drei Ausstellungen begutachtet zu werden und den Champion-Titel zu bekommen -  erfüllt. Damit habe ich dann auch gleich einen Einblick in das Wesen meiner zukünftigen Zuchtkatze bekommen: ist sie eher ängstlich, lässig cool oder liebt sie den Trubel.. – ich gestehe, eine schüchterne Kätzin würd ich genauso wenig gerne in der Zucht haben wie eine dem Standard nicht Entsprechende. Dass Katz gesund sein muss ist ja eh klar. Aber eine Katze die agressiv oder ängstlich wird auf einer Show gehört da nicht hin -und meiner Meinung nach nicht unbedingt in eine Zucht.

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 Die Bewertungskriterien für die Katzen sind in den Standards ( so quasi dem niedergeschriebenen Idealbild ) festgelegt. Je höher der erstrebte Titel für eine Katze ist, umso näher muss sie dem Idealbild kommen. Die Höchstpunktzahl im festgelegten Rassestandard liegt bei jeweils 100 Punkten, die sich allerdings je nach Rasse unterschiedlich aufteilen. Eine Katze kann nach Erreichen eines bestimmten Titels nur in der nächst höheren Ausstellungsklasse gezeigt werden. Also ein Champion muss als nächstes um den Titel Internationaler Champion starten und so fort...
( letzterer Teil gilt im Prinzip nur für FIFE !! Aber so ungefähr ists immer;)
Der erhaltene Richterbericht ist grundsätzlich unanfechtbar. Es besteht kein Anspruch auf eine Gegenbewertung durch einen anderen Richter, falls Sie mit der Beurteilung Ihrer Katze  nicht einverstanden sind. Und das wird jedem sicher das eine oder andere mal passieren, je erfahrener man wird desto bewusster..


Grundsätzlich muss manzwischen dem "Traditionellen" und dem "Ringrichten"  unterscheiden:.
Auf Ausstellungen nach FIFe oder WCF Regeln gibt es bis auf Ausnahmen nur das Traditionelle Richten.
Bei Ausstellungen nach TICA Regeln handelt es sich um Ringrichten, wobei manchmal auf TICA Shows auch das Traditionelle Richten angeboten wird.
Bei Ausstellungen nach CFA Regeln handelt es sich ebenfalls um Ringrichten.

Traditionell: Für die Bewertung der Katzen werden die Tiere unterteilt in verschiedene Ausstellungsklassen. Das beginnt beim Wurf bzw. beim Kitten (12 Wochen - bei der TICA 16 Wochen - bis sechs Monate), dann folgt die Jungtierklasse (6 bis 10 Monate, bei der TICA bis 9 Monate ) und endet in der Erwachsenenklasse, die aufgeteilt ist nach nicht kastrierten und kastrierten Tieren. Diese Gruppe ist dann unterteilt nach ihren bislang erreichten Titeln und die Tiere generell nach Rasse, Farbe und Geschlecht. In jeder Kategorie kann nur ein Tier den begehrten Punkt (Zertifikat) mit nach Hause nehmen, die anderen Tiere, die hier in Konkurrenz angetreten sind, bekommen dann z. B. ein "Vorzüglich 2", usw., vielleicht aber auch nur das "böse"  "Sehr gut".  Was soviel heisst wie: durchgefallen.. Lesen Sie unten in den Links mal nach, wie‘s geht, da wird es besser und genauer erklärt

Ringrichten: Im Gegensatz zum traditionellen Richten werden die Katzen nicht einzeln einem Richter der entsprechenden FARBklasse präsentiert, sondern als Gruppe gleichzeitig einem Allbreedrichter/Specialty Richter (Longhair / Shorthair )  vorgestellt. Es wird grundsätzlich nur in potente Erwachsene, Kastraten und Jungtiere unterschieden. Somit finden mindestens drei Ringe statt, meist sind es sechs. ( in CFA wird noch je TITEL auch bewertet ( bester CH etc ), bei TICA nicht.  Anzahl der Ringe : in CFA sinds normal 3 am Tag und bei TICA je nachdem meist 5-6 ). Im Gegensatz zum traditionellen  Richten, wo eine Ausstellung einen "Siegpunkt/Zertifikat" ergeben kann ist es beim Ringrichten möglich, den begehrten Titel innerhalb einer Ausstellung zu erwerben. ( bzw.. mehrere Titel auf einer Show ).

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